Gestern im Morgenrot Vergangene Zeiten kannst du bedauern, dich grämen, ob der vertanen Chance. Nur nicht so viel, dass du vergisst das Leben liebend zu leben und jeden Augenblick Glück voll auszukosten. Andernfalls leuchtet Gestern bereits im Morgenrot.
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Pädagogisch erfolgreich Und wieder so ein Tag, an dem man am Besten einfach hätte im Bett bleiben sollen. Aufstehen, Büro, Stau und dann zum Schluss auch noch der übliche Wahnsinn in den Läden. Dabei habe ich doch nur versucht ein paar Grundnahrungsmittel – Toast, Butter, Bier und Knabberzeug – zu ergattern. Und doch musste ich mich fast im Brot festbeißen, damit mir die letzten beiden Pakete Sandwich- Toast nicht buchstäblich von einer etwas älteren Dame aus der Hand gerissen wurden. Schon seltsam, wenn man bedenkt, dass direkt daneben noch anderes Toastbrot lag. Morgen ist zwar ein Feiertag, aber ich bin sicher, dass es am Donnerstag auch noch etwas in den Geschäften zu kaufen gibt. Voll bepackt mit zwei Einkaufstüten, dem Kaffeebecher von heute morgen und meiner Diensttasche drücke ich mit der Stirn auf den Klingelknopf. An den Hausschlüssel komme ich ja nun wirklich nicht mehr heran und die Bande ist ja schließlich zu hause. Dass konnte ich schon hören, kurz nachdem ich die Wagentür aufgestoßen hatte. Mit dem verklingen der Türglocke, reißt auch der Krach im Haus schlagartig ab. Aber ich höre kein Poltern auf der Treppe, keine freudigen Schreie: „Papa ist wieder da!“ Nichts, nur Stille. Da beuge ich mich doch noch einmal herunter und versuche den Klingelknopf erneut zu treffen. Nach dem zweiten oder dritten Versuch – meine Stirn schmerzt leicht vom rauen Putz – gelingt es mir tatsächlich, der Türglocke noch einmal einen Laut zu entringen.
“Jetzt werden sie mir sicher öffnen“, denk’ ich noch ganz zuversichtlich und lausche auf Geräusche, die das Herannahen eines hilfreichen Geistes ankündigen könnten. Aber es müsste schon ein sehr leiser Geist sein, denn er verursacht überhaupt keine Geräusche. Also bleiben mir nur zwei Möglichkeiten: 1. Ich warte hier draußen und klingle noch ein paar Minuten oder 2. ich beende das Problem auf nur zu bekannte Weise. Die Entscheidung fällt eigentlich leicht. Den Platz auf dem Briefkasten kennt die Kaffeetasse schon, und auch die Arbeitstasche ist nicht verwundert, sich vor der Tür auf dem Boden zu finden. „Mist“, schießt es mir durch den Kopf, als meine rechte Hand in eine leere Tasche greift. Absolut Typisch, der Schlüssel ist natürlich wie immer in der anderen Tasche. Also auch noch die Plastiktüten abgestellt und in der anderen Tasche herumgefischt. Tür aufschlissen und meine Last hinein buxieren ist da fast schon ein Kinderspiel. „Hallo Kinder“, rufe ich schon vom Vorraum aus laut hinauf. Aus der oberen Ecke des Hauses kommt als spontane Freudenbekundung zu meiner Ankunft von unserem Großen: „Hallo Papa, hattest den Schlüssel ja doch dabei.“ Für einen Moment verschlägt es mir tatsächlich die Sprache. Was für ein Glück, denn als mein Blick von Vorraum auf Ess- und Wohnzimmer fällt, hätte ich sonst sicher einen Schrei- krampf bekommen. Schultaschen, Schuhe und Jacken markieren genau den Weg, den die armen Schüler zurücklegen mussten, um sich von der Tür zum Fernseher zu schleppen.
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