Gestern im Morgenrot Vergangene Zeiten kannst du bedauern, dich grämen, ob der vertanen Chance. Nur nicht so viel, dass du vergisst das Leben liebend zu leben und jeden Augenblick Glück voll auszukosten. Andernfalls leuchtet Gestern bereits im Morgenrot.
Kurze Geschichten - Kleine Raupe Lilli
Start Willkommen Lyrik in Büchern Neue Lyrik Kurze Geschichten Danke Kontakt und mehr Inhalt
Zur Zeit gestalte ich den gesamten Web-Auftritt neu. Bitte noch etwas Geduld.
Kleine Raupe Lilli Einst lebte auf einer Wiese, mitten in einem dunklen Wald, eine kleine Raupe, namens Lilli. Eigentlich war Lilli glücklich, hier auf ihrer Wiese. Sie hatte genügend zu essen und auch viele Freunde, mit denen sie spielen konnte. Oft lag sie zudem lange in der Sonne und beobachtete die Wolken am Himmel oder streifte durch das hohe Gras auf der Suche nach neuen Freunden. Ihre liebst Beschäftigung war es aber, den Tieren zuzusehen. Nicht irgend welchen Tieren – nein. Sie beobachtete die Bienen, wie sie von Blüte zu Blüte flogen. Sie sah die Vögel ganz hoch oben am Himmel ihre Kreise ziehen. Sie verfolgte die Fliegen, die emsig auf der Suche nach Essen waren und die starrte gebannt auf das muntere Spiel der Schmetterlinge. Und abends, bevor sie ihren kleinen Augen schloss, galt ihr letzter Blick den Glühwürmchen in der Abenddämmerung am Waldrand. Lilli wünschte sich nichts mehr, als auch fliegen zu können, wie die Glühwürmschen, Schmetterlinge, Fliegen, Vögel und Bienen. Mit jedem Tag, an dem sie den fliegenden Tieren weiter zusah, wurde ihre Sehnsucht immer größer und größer. Schließlich konnte sie sich kaum noch mit etwas anderem beschäftigen. Und so beschloss sie eines Abends loszuziehen und sich auch ein paar Flügel zu suchen. Irgendwo musste es doch auch ein paar für sie geben. Die Sonne hatte kaum über den Horizont geschaut und ihre ersten Strahlen auf die Wiese im Wald geworfen, als Lilli unter i
ihrem Blatt hervorkroch. Sie Reckte und Streckte all ihre klei- nen Beine und schaute lange und nachdenklich in den Himmel. „Ja“, sprach sie zu sich selbst. „Heute ist der Tag, an dem ich endlich Flügel für mich finde.“ Irgendwo musste es ja jemanden geben, der ihr Flügel schenken konnte. Nichts konnte Lilli jetzt noch aufhalten. Frühstücken konnte sie ja schließlich auch unterwegs. Sie schaute sich noch einmal rasch auf ihrer Wiese um und kroch dann immer am Bach entlang. Den ganzen Morgen ging es so weiter. Erst brachte sie die kleine Wiese hinter sich. Dann musste sie noch durch den dunklen Wald. Bisher hatte sie sich immer vor ihm gefürchtet. Er war so hoch und bedrohlich und in den Nächten, wenn der Wind heulte, drangen ganz furchtbare Geräusche aus ihm heraus. Aber jetzt, wenn die Sonnenstrahlen durch die Blätter brachen, , war es gar nicht mehr so schlimm. Nein, eigentlich war es sogar richtig schön unter den hohen Bäumen entlang zu wandern. Außerdem war die Sonne hier nicht so heiß und Lilli fand Blätter und Gräser, die sie nie zuvor gesehen hatte. Und die schmeckten wirklich gut. Nach dem Mittagessen erreichte Lilli endlich den Rand des Waldes. Staunend sperrte sie den Mund weit auf. Vor ihr lag ein weites Tal, mit Häusern, Ställen und vielen unterschiedlichen Tieren, die sie nur aus Erzählungen ihrer geflügelten Freunde kannte. „Ist das schön“, dachte Lilli bei sich und strahlte über das ganze Gesicht. „Dort drüben beiden den Häusern und Feldern werde ich sicher jemanden finden, der mir Flügel geben kann“, dachte sie bei sich. Und so setzte sie frohen Mutes ihren Weg fort, bis es anfing
2
1